Neue Pflicht für Besitzer von Katzen und Hunden

Für die beliebtesten Haustiere der Deutschen gilt bald ein neues Gesetz. Die Vierbeiner müssen eindeutig identifizierbar werden. In Pflicht und Haftung stehen natürlich ihre Besitzer.

Nach einem EU-Gesetzesentwurf sollen in allen Mitgliedstaaten „Mindeststandards für die Zucht, Unterbringung und den Umgang mit Katzen und Hunden“ festgelegt werden. Um die tatsächliche Existenz und den Handel mit den Vierbeinern besser überwachen zu können, sollen alle Hunde und Katzen mit Chips ausgestattet werden. In einer europaweiten Zentralbank würden dann Angaben zu Alter, Geschlecht und Herkunft gespeichert.

Wenn das Gesetz in Kraft tritt, läuft eine Frist an. Während dieser Zeit sind Züchter, Halter und Tierheime verpflichtet, die Vierbeiner zu einem Tierarzt zu bringen und chippen zu lassen. Zunächst sollen alle Hunde registriert werden, fünf Jahre später alle Katzen.

Tierschutz an erster Stelle
Mit dieser Maßnahme will die EU-Kommission die Tiere vor Missbrauch schützen. Züchter, die ihre Tiere illegalen und krankmachenden Haltungsformen aussetzen, könnten so leichter identifiziert werden. „Der Handel mit Hunden und Katzen ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen und hat nach Angaben der Kommission einen Wert von 1,3 Mrd. EUR pro Jahr“, schreibt das EU-Parlament. Bislang geschieht das oft im Rahmen einer Schattenwirtschaft ohne gesetzliche Handhabe.

Auch das Aussetzen von Tieren soll unterbunden werden. Denn durch den Chip kann zurückverfolgt werden, wer ein Tier erworben und ausgesetzt hat. Die rechtmäßigen Besitzer des Tieres können somit zur Verantwortung gezogen werden.

Tiere aus dem Ausland dürfen nur noch mit Chip einreisen
„Hunde und Katzen, die zum Verkauf aus Drittländern eingeführt werden, müssen vor ihrer Einreise in die EU mit einem Mikrochip versehen und in einer nationalen Datenbank registriert werden“, heißt es in dem EU-Entwurf. Darüber hinaus sind Tierhalter, die in die EU einreisen, verpflichtet, ihr Tier mindestens fünf Tage vor der Ankunft in einer Online-Datenbank vorzuregistrieren.

Mehr als 33 Millionen Hunde und Katzen in Deutschland
Hunde und Katzen sind in Deutschland sehr beliebt. Nach Schätzungen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschland e.V. lebte letztes Jahr in 44 Prozent aller Haushalte hierzulande mindestens ein Heimtier. Das entspricht mindestens 33,9 Millionen Tieren – mehr als die Hälfte davon sind demnach Katzen. Mit der kommenden Chippflicht dürfte die Zahl noch präziser werden.

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  • Der Kontrollwahn ist grenzenlos! Und gelogen wird auch ohne Grenzen. Einem Huhn in einer Legebatterie wird gerade mal der Lebensraum in der Größe eines DIN A4 Blatts zugesprochen. Welcher Politiker interessiert sich dafür, ob diese Haltungsform dem Tier angemessen ist?
    Wer seinen Hund oder seine Katze chippen möchte, war die ganze Zeit dem Halter überlassen. Ich glaube, es wäre sinnvoller, unsere Politiker mit Chips auszustatten, damit man nachverfolgen kann, welchen Unsinn sie den ganzen Tag verfolgen...

  • Endlich mal etwas gegen die Scheißer, die jeden späten Abend bzw. frühen Morgen ihre Hinterlassenschaft bei mir liegen lassen.

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Sara Breitner