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Neue Reisebeschränkungen in der EU beschlossen

Mit den neuen Corona-Auflagen in Europa könnte das Reisen bald noch mühsamer werden. Im Gespräch sind weitere Beschränken, sagte EU-Ratschef Charles Michel. Neue Test- und Quarantänepflichten für Menschen aus „dunkelroten Zonen“ mit sehr hohen Corona-Zahlen stehen zur Debatte. Bereits ab Sonntag plant Frankreich solche Pflichten für die meisten europäischen Reisenden.

Im Anschluss an eine vierstündige Videokonferenz sagte Michel, dass die Staats- und Regierungschefs die Lage auf Grund der neuen Mutationen des Virus sehr ernst sehen. Es gibt derzeit zwei Fronten: Beschleunigung der Impfungen und die Eindämmung des Virus. Das Risiko der Verbreitung der neuen Varianten schätzt die EU-Gesundheitsagentur ECDC inzwischen als sehr hoch ein.

Um den Transport von Gütern und Dienstleistungen zu sichern, sollen aber die Grenzen offenbleiben, sagte Michel: „Es sollte keine undifferenzierten Reisesperren geben.” Weitere Beschränkungen für nicht notwendige Reisen seien aber womöglich notwendig, damit die Ausbreitung des Virus gebremst wird.

Die EU-Kommission plant nach Angaben von Ursula von der Leyen eine Erweiterung der Corona-Ampel-Karte um eine „dunkelrote“ Kategorie. Diese soll auf eine sehr starke Verbreitung des Virus hinweisen. Schon jetzt werden die Regionen auf einer gemeinsamen Grundlage in grün, orange und rot unterteilt.

Von der Leyen präzisierte, dass von Reisenden aus diesen dunkelroten Zonen künftig ein Test und eine Quarantäne verlangt werden könne. Es werde weiterhin von nicht dringend notwendigen Reisen abgeraten. Doch wird es auf absehbare Zeit für Geimpfte keine Erleichterungen geben, auch wenn alle 27 Staaten an einem gemeinsamen Impfpass arbeiten wollen.

Nach Angaben aus Regierungskreisen will der französische Präsident Emmanuel Macron eine Pflicht zur Vorlage eines Corona-Test für europäische Reisende einführen. Dieser dürfe nicht älter als 72 Stunden und als PCR-Test durchgeführt worden sein. Beginnen werde diese Regelung am Sonntag um 0.00 Uhr. Ausgenommen sind davon der Warenverkehr und vor allem die Grenzgänger.

Für eine engere Kooperation mit den EU-Staaten hat zuvor die Kanzlerin Merkel geworben. Aber sie schloss auch Kontrollen an den deutschen Grenzen nicht aus. „Wenn ein Land mit einer vielleicht doppelt so hohen Inzidenz wie Deutschland alle Geschäfte aufmacht, während sie bei uns noch geschlossen sind, dann hat man natürlich ein Problem”.

Michel sagte in Bezug auf die nur langsam startenden Impfungen, dass die Staats- und Regierungschefs eine Beschleunigung dieser wollen. Doch solle sich an den Verteilungsmechanismen nach Bevölkerungsstärke nichts ändern.

Die 27 Staaten der EU werden von der Kommission zu ehrgeizigen Zielen angehalten. 70 Prozent aller Erwachsenen sollen bis zum Sommer in der EU geimpft sein, 80 Prozent der über 80 Jahre alten Personen bzw. die Mitarbeiter im Pflege- und Gesundheitsdienst schon bis März. Merkel sagte, dass man bis zum Ende des Sommers am 21. September allen ein Impfangebot machen wolle.

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Alexander Grünstedt