Der Angriff der Ukraine auf die russische Kursk-Region im August letzten Jahres war einer der größten Überraschungsmomente im Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die ukrainischen Truppen auf die Verteidigung ihres Landes fokussiert, aber der unerwartete Angriff brachte den Konflikten zum ersten Mal auch auf russisches Gebiet. Die ukrainische Offensive hatte dazu geführt, dass Russland zum ersten Mal Hilfe von Putins Verbündeten akzeptierte. Ungefähr 11.000 Soldaten wurden seither aus Nordkorea in das hart umkämpfte Gebiet geschickt, aber Berichte über nennenswerte Erfolge in Kursk von russisch-nordkoreanischer Seite lassen auf sich warten. Jetzt ist es dagegen zu einem dramatischen Rückzug gekommen.
Enorme Verluste
Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes wurden seit Januar keine weiteren nordkoreanischen Truppen im Einsatz an der Front in Kursk registriert. Sowohl die Südkoreaner als auch das ukrainische Verteidigungsministerium gehen davon aus, dass die nordkoreanischen Truppen wenigstens vorläufig aus den Kriegshandlungen entfernt wurden. Bisher kamen mindestens 300 nordkoreanische Soldaten an der Front in Kursk ums Leben und mehr als 2700 wurden im Kampf zum Teil schwer verletzt. Amerikanische Verteidigungsexperten und der südkoreanische Geheimdienst nehmen aber an, dass die Dunkelziffer der Toten und Verletzten weit höher liegt und sich auf die Hälfte der 11.000 Soldaten beläuft.
Kriegsgefangene sagen aus
Die ungemein hohe Anzahl von Opfern unter den nordkoreanischen Truppen beruht teils darauf, dass verletzte Nordkoreaner von ihren Kameraden oder den Russen getötet werden, damit sie nicht in die Hände der feindlichen Ukrainer fallen. Dennoch war es den ukrainischen Truppen kurz vor Weihnachten gelungen, zwei nordkoreanische Soldaten gefangenzunehmen. In den darauffolgenden Verhören mit den beiden Kriegsgefangenen wurde aufgedeckt, dass die meisten der nordkoreanischen Soldaten sich nicht bewusst waren, dass sie in einen Krieg ziehen. Ihnen wurde vorgespiegelt, dass sie zu Übungen nach Russland verlegt wurden. Nach nur wenigen Wochen Training befanden sie sich plötzlich an der Front und inmitten von Kampfhandlungen wieder. Kommunikationsschwierigkeiten mit den Russen, mangelndes Verständnis von den bereitgestellten Waffen und Unerfahrenheit mit der Kriegsführung trugen dazu bei, dass die nordkoreanischen Reihen in nur wenigen Wochen dezimiert wurden. Unbekannt ist, ob die restlichen nordkoreanischen Soldaten für weiteres Training in Russland bleiben, oder wieder nach Hause geschickt werden.
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Droht nun Putin schon wieder das Kanonenfutter auszugehen?
Erstaunlich, wie hartnäckig die Ukraine sich gegen den vermeintlich übermächtigen russischen Aggressor zur Wehr setzen kann. Putins arrogante Rechnung, die Ukraine in 3 Tagen einzunehmen ist wohl nicht aufgegangen. Die "Militärische Spezialoperation" hat sich zu einen handfesten Krieg ausgeweitet, in durch den Kreml unsägliche Opfer in Kauf genommen werden.
Und unsere Friedensengel von AfD und BSW fordern in ihrer Putinhörigkeit, die Ukraineunterstützung einzustellen und zu "verhandeln"
Wie verlogen!
Putin wird erst "verhandeln", wenn er muss oder er die Ukraine unterjocht hat. Bis dahin geht das Gemetzel munter weiter.