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Opfer verätzt: Deutscher Supermarkt bot Giftpflanze als Lebensmittel an

Ein Pärchen wollte sich Pasta mit Pesto kochen und kaufte im Supermarkt die Zutaten dafür ein – doch es handelte sich um eine dem Bärlauch ähnlich aussehende Giftpflanze. Gewarnt werden nun alle Kunden von Lidl in Nürnberg, ihren Einkauf noch einmal genau zu überprüfen. Das Pärchen musste mit Verätzungen ins Krankenhaus. 

Die beiden hatten bereits beim Essen ein unangenehmes Brennen im Mund festgestellt. Doch die beiden aßen vorerst weiter. Als es doch immer unangenehmer wurde, und sich bis in die Speiseröhre ausbreitete, und nachts auch noch Durchfall dazu kam, suchten sie sich ärztliche Hilfe. Schnell war geklärt: Das Pärchen hatte keinen Bärlauch zu sich genommen, sondern den giftigen Doppelgänger Aronstab. Beide wurden gegen Vergiftung behandelt und bangen derzeit um ihre Leberwerte. Denn eine solche Dosis könnte durchaus zu bleibenden Schäden geführt haben.

Sollte das der Fall sein, wollen beide rechtliche Schritte gegen den Supermarkt einleiten. Der Hersteller hat sich mittlerweile entschuldigt und angekündigt, das Personal besser zu schulen, um Unterschiede bei den Pflanzenarten zu erkennen. Denn Aronstab wächst in der gleichen Umgebung und zur selben Zeit wie Bärlauch, ist aber deutlich an seiner pfeilförmigen Blattform vom schmackhaften Kollegen zu unterscheiden.

 „Vom Sammeln des Aronstabs oder seiner Beeren wird dringend abgeraten, denn schon die Berührung kann zu schweren Hautreizungen führen“, warnen Experten. „Beim Bärlauch sprießen zuerst die Blätter. Erst nach sechs Wochen folgen die Blütentriebe. Bei den Maiglöckchen kommen die Glöckchen-Stiele gleich mit den Blättern aus der Erde“, erklärt Stefanie Klein, Autorin des Kochbuchs „Bärlauch“.

Wer selbst auf die Suche gehen möchte, sollte vor allem die Nase benutzen: Bärlauch wächst oft über große Flächen im Wald, am charakteristischsten ist aber der Geruch. “Nur Bärlauch-Blätter riechen nach Knoblauch“, sagt die Bärlauch-Expertin. Wer also denkt, dass er das “grüne Gold” gefunden hat, zerreibt am besten ein Blatt und riecht daran.

Achtung, Lebensgefahr!
Lebensgefährlich wird es dann, wenn Sie versehentlich Herbstzeitlose erwischen. Diese gelten laut der Giftzentrale Bonn als sehr giftig. Die Symptome sind schweres Erbrechen und massiver Durchfall, Lähmungen und Herz-Kreislauf-Versagen sind möglich.

Kommentare anzeigen

  • da kann man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln - jetzt kann man ihn anscheinend noch nicht einmal mehr kaufen.
    Im Wald suchen kann man eigentlich wegen dem Fuchsbandwurm auch nicht raten. Ich kenne jemanden, der daran erkrankt ist - da gibt es keine Heilung!
    Deshalb habe ich mir auch Bärlauch selbst in einer Ecke in meinen Garten gepflanzt - da weiß ich was ich habe

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Martin Beier