Passkontrolle im Freibad eingeführt

Während die Hitzewelle ganz Europa überrollt hat, haben viele Zuflucht vor den höllischen Temperaturen in den städtischen Freibädern gesucht. Aber gerade von dort kamen den letzten Wochen vermehrt Berichte, dass sich insbesondere junge Mädchen dort Belästigungen und sexuellen Übergriffen ausgesetzt fühlen. Zuletzt ist das Freibad im hessischen Gelnhausen in den Fokus gerückt, nachdem acht Mädchen im Alter von elf bis 16 Jahren bei der Polizei Beschwerde gegen einen grapschenden Übergreifer eingelegt hatten. Während die Staatsanwaltschaft in Hanau noch in dem Fall ermittelt und eine umstrittene Plakatkampagne gegen Grabschen durchgeführt wird, hat man im Nachbarland Schweiz schwerere Geschütze aufgefahren. Dort will man in einer Ortschaft Passkontrollen an der Kasse einführen und in Zukunft Ausländer abweisen.

Umstrittener Beschluss 

Die außergewöhnliche Maßnahme wird in der Gemeinde Porrentruy im Kanton Jura in der Nähe der französischen Grenze durchgeführt. Dort werden seit gestern an der Kasse Ausweise kontrolliert, um sicherzustellen, dass nur Schweizer Staatsbürger oder diejenigen, die eine Aufenthaltsgenehmigung oder Arbeitserlaubnis in der Schweiz haben, ins örtliche Freibad gelangen können. Touristen, die in den Hotels in der Umgebung oder auf Campingplätzen eingebucht sind, erhalten die Erlaubnis, eine zeitlich begrenzte Gästekarte zu erwerben. Nach Angaben der Stadtverwaltung von Porrentruy sollen die Einschränkungen dazu beitragen, die „Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und ein friedliches sowie respektvolles Klima zu bewahren“.  

Schwere Anschuldigungen gegen das Nachbarland 

Als Grund für den Ausschluss von Ausländern gibt die Gemeinde bekannt, dass sich in der Vergangenheit zu viele unangenehme Zwischenfälle mit Gästen aus dem benachbarten Frankreich ereignet hätten. Diese hätten nicht nur das Schwimmbadpersonal, sondern auch die örtliche Polizei gehörig auf Trab gehalten.
Im Laufe dieser Saison ist es bereits zu 20 angemeldeten Straftaten im Freibad gekommen, wobei die meisten ausländischen Staatsbürgern zugeschrieben werden. Die Maßnahme der Gemeindeverwaltung wurde in Porrentruy mit gemischten Gefühlen entgegengenommen. Zum einen haben Badegäste schon am ersten Tag des Ausländerverbots ein deutlich ruhigeres Klima im Freibad wahrgenommen. Zum anderen finden viele es nicht gerecht, dass aufgrund einer kleinen Minderheit eine viel größere Allgemeinheit vom Baden in Porrentruy ausgeschlossen wird. 

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Alexander Grünstedt