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Pisa-Schock: Jeder fünfte 15-jährige in Deutschland kann nicht lesen

Es ist kaum zu glauben: 20 Jahre nach dem ersten Pisa-Drama schneidet Deutschland erneut schlecht ab. Soeben wurde die neuste Pisa-Studie vorlegt. Das Ergebnis für Deutschland ist dramatisch: Als eines der reichsten Länder der Welt mit einem gut ausgebauten Bildungssystem liegt Deutschland nur im mittleren Feld und hat sich zur letzten Pisa-Studie sogar
verschlechtert.

Vor allen Dingen das Lese-Niveau ist besorgniserregend: 20 % aller 15-jährigen Schüler und Schülerinnen in Deutschland können nur auf Grundschul-Niveau lesen. Bildungsministerin Anja Karliczek hat dazu eine klare Meinung: „Gehobenes Mittelmaß kann nicht unser Anspruch sein.“ Sie zeigt sich außerdem besorgt, weil es keine „Dynamik“ gebe, besser zu werden. Die Leistungsschere zwischen guten und schlechten Schülern „wird immer größer. Die Gruppe der Leistungsschwachen wächst. Die Gruppe der Leistungsstarken stagniert“, sagt sie.


Vor allen Dingen Jungen werden in der Schule immer schlechter und auch die Herkunft eines Kindes hat enormen Einfluss auf seine Schulleistung.

Die Nationale Projektmanagerin für PISA, Kristina Reiss, findet: „Unser Anspruch muss größer sein, als ein bisschen über dem Durchschnitt zu liegen.“

Mit Deutschland in etwa gleich auf liegen die Schüler und Schülerinnen in Australien, Belgien, Frankreich, Irland, Neuseeland, Norwegen, Slowenien, Schweden, der Tschechischen Republik, dem Vereinigten Königreich und den USA.
Besser als Deutschland schneiden die Kinder aus China, Estland, Finnland, Hongkong (China), Irland, Kanada, Korea, Macau (China), Neuseeland, Peking-Shanghai-Jiangsu-Zhejiang (China), Polen und Singapur ab.


Es handelt sich bei der aktuellen Pisa-Studie um die mittlerweile siebte. Seit 2000 werden alle drei Jahre weltweit Hunderttausende Schüler im Alter von 15 Jahren in den Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften geprüft.
Schwerpunktmäßig wird jedes Mal ein Bereich stärker abgefragt. Diesmal ging es vor allem um die Lesekompetenz. Die Tests finden mittlerweile größtenteils an Computern statt.

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Author
Jerry Heiniken