Zug entgleist und an Bäumen zerschmettert! Die Lage ist dramatisch. Es gibt mehrere Tote. Rettungskräfte fanden eingeklemmte Passagiere in den zerstörten Zugteilen.
Das Unglück ereignete sich am frühen Sonntagabend in Biberach (Baden-Württemberg). Zwei Waggons rutschten von den Schienen und schmetterten mit massiven Kräften gegen umstehende Bäume. Die Waggons wurden beträchtlich deformiert. Etwa 25 Insassen wurden schwer verletzt. Am Sonntagabend wurden darüber hinaus drei Tote und weitere Verletzte gemeldet.
Ursache vermutlich ein Hangrutsch
Ersten Erkenntnissen zufolge war es neben den Gleisen zu einem Hangrutsch gekommen. Dabei sei Geröll auf die Schienen gelandet. Als der Zug darüber rollte, verlor er die Haftung auf den Schienen und entgleiste linksseitig. Die Triebwagenspitze flog den Hang hoch und schmetterte gegen umstehende Bäume. Die Bundespolizei ermittelt den genauen Sachverhalt.
Die Region war zuvor Schauplatz eines heftigen Unwetters mit Starkregen. Jetzt gilt es zu prüfen, ob die Wassermassen den Erdrutsch verursacht haben oder ob andere Gründe für das verschmutzte Gleisbett vorlagen. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl reiste persönlich an, um sich ein Bild von der Lage und den möglichen Ursachen zu machen. Auch er schloss einen Erdrutsch durch Starkregen nicht aus.
„Die Lage ist erschütternd.“
Zahlreiche Politiker meldeten sich noch am Sonntagabend zu Wort. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann teilte umgehend mit: „Ich bin erschüttert von dieser tragischen Nachricht. Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer“, schrieb der Grüne-Politiker. Ähnliche Worte fand auch Bundeskanzler Friedrich Merz: „Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus.“ Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sagte in einer ersten Stellungnahme, die Lage sei „erschütternd“ – „Meine Gedanken sind bei den Verletzten, den Angehörigen und Rettungskräften. Wir stehen im engen Austausch mit der Bahn und unterstützen, wo wir können.“ Schnieder und Kretschmann sowie Bahnchef Richard Lutz wollen am Montag anreisen, um sich die Lage vor Ort anzuschauen.
Strecke bleibt vorerst gesperrt
Das Unglück hat eine großangelegte Rettungsaktion ausgelöst. Das Technische Hilfswerk, die Bahn-Sicherheit, die Polizei, der Rettungsdienst und Einsatzkräfte der Bundeswehr waren vor Ort, um den Zug aufzuschneiden und die Insassen zu retten. Nach vier Stunden hieß es, dass alle Reisenden geborgen wurden.
Als nächstes werden die Wrackteile abtransportiert. Wann die Streckensperrung aufgelöst werden kann, war zunächst unklar. Am Montag werde sie aber „definitiv noch nicht wieder befahrbar sein“, erklärte die Biberacher Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller.
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Haubtursache ist mangelhafte überbrüfung und Wartung der Züge und Gleisanlagen.