Rote Warnstufe und Massenevakuierung auf europäischer Urlaubsinsel

Chaos auf einer bei deutschen Touristen besonders beliebten Urlaubsinsel: Alarmstufe rot wurde ausgerufen, eine Massenevakuierung auf Ibiza läuft. Grund sind verheerende Überschwemmungen – die schlimmsten der letzten 50 Jahre.

Ibiza ist von starken Regenfällen ins Chaos gestürzt worden. Besonders das Hafengebiet von Ibiza Stadt ist betroffen. Viele Straßen rund um das Areal und die Marina wurden zur Gänze überschwemmt und wurden damit unpassierbar. Anwohner berichten davon, dass ihnen das Wasser in Straßen bis zur Brust steht, zudem entwickelten sich gefährliche reißende Ströme.

Hilfe kam per Schiff und Heli
Sonderschiffen mit medizinischem Personal und Teile der militärischen Notfalleinheit UME mussten von Spanien aus auf die Insel ausrücken. Mit Hubschraubern wird Ibiza vom Festland und von Mallorca aus mit schwerem Gerät wie Pumpen und Notstromaggregaten versorgt. Städtische Einrichtungen bleiben bis auf Weiteres geschlossen, sämtliche geplanten Veranstaltungen wurden abgesagt.

Rasche Hilfe für Betroffene
Alle Betroffenen sollen möglichst rasch mit Obdach, Kleidung und warmen Mahlzeiten versorgt werden. Der Flughafen von Ibiza ist üblicherweise via Tunnel erreichbar, dieser musste aber wegen Überflutung gesperrt werden. Hunderte Menschen warten derzeit in Schlangen vor dem Airport, Teile der Flughafengebäude sind wegen Wassereinbruchs abgesperrt. Dutzende Flüge mussten umgeleitet werden, viele haben Verspätung.

Gräben sollen Abhilfe schaffen
Nur langsam entspannt sich die Wetterlage. Ab dem heutigen Mittwoch sollen Optionen zur Verfügung stehen, um das Wasser zu entfernen, Schäden aufzunehmen und Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Die UME plant, Gräben zu legen, um die Wassermassen ablassen beziehungsweise umlenken zu können.

Je nach Gebiet hat man Regenmengen von 300 Litern pro Quadratmeter festgestellt. Alleine auf Ibiza Stadt wurden in einem Zeitraum von zwölf Stunden 236 Liter pro Quadratmeter gemessen, am Flughafen 135 Liter pro Quadratmeter.

Bergrutsch löste Panik aus
In der Region Puig de Molins rutsche ein Teil des Berges ab. Felsbrocken stürzten direkt auf zwei Hotels der Vibra-Kette, unter den Touristen brach Panik aus. Mehrere Menschen wurden auf den Stockwerken eingeschlossen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden.

Touristen von Wasser eingeschlossen
Am Hafen waren Touristen und Angestellte eines Hotels stundenlang von den Wassermassen eingeschlossen. Sie konnten erst gegen Abend vom Militär in Sicherheit gebracht werden. 220 Touristen mussten aus den Hotels evakuiert und in nahegelegenen Unterkünften an der Playa d’en Bossa untergebracht werden.

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Martin Beier