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Ryanair-Streik: 600 Flüge fallen aus – 100.000 Passagiere betroffen

In der Mitte der Saison streikt Ryanair. Das Unternehmen stornierte 600 Flüge für die nächste Woche. Rund 100.000 Passagiere müssen um ihren Flug fürchten – höchstwahrscheinlich für ihre Ferien.

Die Kabinenbesatzung von Ryanair will in Spanien, Portugal, Belgien und Italien streiken. Daher wurden am folgenden Mittwoch, dem 25. Juli, und am folgenden Donnerstag, dem 26. Juli, 600 Billigfluglinien gestrichen. Die Streiks der Flugbegleiter schließen sich den Protesten der Piloten an. Sie sind schon am Freitag, 20.7. sowie am Dienstag, 24.7. ihre Arbeit niederlegen. Laut Angaben von Ryanair haben die betroffenen Fluggäste bereits Rabatte oder die Möglichkeit, Rückerstattungen zu verlangen, gegeben.

So harmlos wie zwei Tage, umfasst es 400 Flüge von und nach Spanien sowie 200 Flüge von und nach Portugal und Belgien. Vielleicht könnte Italien betroffen sein. Somit überschreitet der Streik 10 Prozent des Ryanair-Dienstes in ganz Europa. Marketingleiter Kenny Jacobs gibt die kalte Schulter: “Diese Streiks sind absolut ungerechtfertigt und werden nicht mehr tun, als die Ferien der Familien zu nerven.” Dass der Wettbewerb wohl davon profitieren wird, gibt er dann aber zu.

Mit dem Streik wollen die Gewerkschaften durchsetzen, dass Angestellte und Zeitarbeiter gleich bezahlt werden. Darüber hinaus fordern die Gewerkschaften Spaniens, Portugals und Belgiens, dass das Kabinenpersonal nach nationalem Arbeitsrecht eingestellt wird. Ryanair hat derzeit seine Flugbegleiter nach irischem Recht, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat.

Ryanair wurde lange vorgeworfen, weniger als vergleichbare Billigfluglinien zu zahlen. Bis 2017 hat das Unternehmen nicht zugestimmt, Gewerkschaften anzuerkennen. In Deutschland wurde die DGB-Gewerkschaft Verdi gerade als Verhandlungspartner für Ryanair-Flugbegleiter akzeptiert. Bald werden Tarifverhandlungen angekündigt. Bundesrätin Christine Behle zu diesem historischen Schritt: “Ryanairs Flugbegleiter haben endlich die Zusicherung erhalten, dass Ryanair ihr Recht auf Organisierung und Arbeit für eine bessere Zukunft respektiert”

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Sara Breitner