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Schießerei in der Innenstadt von Rüsselsheim

Schüsse mitten in Rüsselsheim! Als die Polizei vor Ort ankam, hetzten 15 – 20 Menschen durch die Innenstadt.

Hessen: In der Nacht von Freitag auf Samstag sind zwei Familien aneinandergeraten und lieferten sich mitten in der Rüsselsheimer Innenstadt einen Schusswechsel. Mindestens ein Mann wurde durch einen Streifschuss bei der Straßenschlacht verletzt.

Am Samstag gegen 4:00 Uhr morgens rief eine Zeugin die Polizei, da sie Schüsse gehört hatte. Als die Beamten am Europaplatz ankamen, um nach dem Rechten zu sehen, ergriff eine Gruppe von 15 – 20 Personen die Flucht durch die Innenstadt. Die Polizei konnte dennoch neun Personen festnehmen. Der älteste mutmaßlich Beteiligte, den die Polizei ergriffen hatte, war 53, der jüngste gerade einmal 13 Jahre alt. “Dabei handelt es sich um Deutsche mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 13 und 53 Jahren”, sagte eine Polizeisprecherin. Manche von ihnen waren bereits polizeibekannt. Auch der Verletzte wurde festgenommen. Der 33-Jährige ist nur leicht verletzt und vernehmungsfähig.

“Ersten Ermittlungen zufolge gab es einen Streit zwischen Mitgliedern zweier verschiedener Familien”, so die Sprecherin der Polizei. Offenbar seien die beiden Familien vor einer Bar in Streit geraten. Irgendwann eröffnete jemand das Feuer. “Wir haben mehrere Patronenhülsen gefunden”, so die Polizeisprecherin. Es sei allerdings noch unklar, ob die Patronen aus einer oder mehreren Waffen abgefeuert wurden. Auch die Tatwaffe sei bislang noch nicht gefunden worden.

Einsatz dauerte über Stunden
Im Zuge der Tatortsicherung blieben Teile der Rüsselsheimer Innenstadt stundenlang gesperrt. Am Ort des Schusswechsels befinden sich Einschusslöcher in einer Hauswand und in Fenstern. Auch zwei Autos wurden beschädigt. Bis zum späten Nachmittag fahndete die Polizei noch immer nach acht Personen. Am Einsatzort befanden sich unter anderem SEK-Beamte sowie Experten des Landeskriminalamtes. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe jedoch nicht, hieß es in einer öffentlichen Mitteilung.

Clankriminalität?
Die BILD-Zeitung hatte zunächst in ihrem Online-Artikel angedeutet, es könne sich bei dem Vorfall um eine Clan-Auseinandersetzung handeln, zog den Artikel später aber wieder zurück. Die Polizei sprach bisher nur von „Familien“. Als Clans werden in diesem Kontext Großfamilien bezeichnet, die neben einem besonderen Wertesystem, Verflechtungen zur organisierten Kriminalität aufzeigen. Diese Bevölkerungsgruppen hätten sich „vom gesellschaftlichen Alltag, wie wir ihn kennen, abgekoppelt“, erklärte NRW-Justizminister Peter Biesenbach in einer Stellungnahme zur Clan Kriminalität im benachbarten Nordrhein-Westfalen.

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Sara Breitner