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„Schlimmste Tragödie“ fordert bereits mehr als 100 Menschenleben

Mehr als 100 tot, Hunderte vermisst: Spitzenpolitiker bedauern schon jetzt die „schlimmste Tragödie“ des Landes, nämlich verheerende und höchst gefährliche Waldbrände in Chile. Komplette Wohnviertel stehen in Flammen.

Staatssekretär Manuel Monsalve sprach auf einer Pressekonferenz von 32 identifizierten Leichen, wobei 112 Tote in die Gerichtsmedizin eingeliefert worden waren. Immer noch müssen etwa “40 aktive Brände” im ganzen Land von der Feuerwehr bekämpft werden. Präsident Gabriel Boric nennt die Brände die “schlimmste Tragödie” seit dem Erdbeben 2010, bei dem damals 520 Menschen ihr Leben lassen mussten.

Sonntag war der dritte Tag in Folge, an dem 1400 Feuerwehrleute und 1300 Soldaten sowie zahlreiche Freiwillige gegen dutzende Brände im Zentrum und im Süden von Chile vorgegangen sind. Nach Angaben der Behörden fielen schon fast 26.000 Hektar Land den Flammen zum Opfer. Besonders schlimm traf es die bei Reisenden populäre Küstenstadt Viña del Mar. Ganze Wohnviertel sind dort zerstört worden, Tausende Häuser sind schwer beschädigt. In der Region Valparaíso seien es mehr als 3000, sagte Innenministerin Carolina Tohá.

Bei seinem Besuch im Katastrophengebiet an der Region Valparaíso an der Pazifikküste sagte Präsident Gabriel Boric besorgt, dass die Zahl der Toten noch erheblich steigen werde. Laut der Bürgermeisterin von Viña del Mar, Macarena Ripamonti, und dem Gouverneur von Valparaíso, Rodrigo Mundaca, werden mehrere Hundert Menschen derzeit noch vermisst. Boric kündigte eine Staatstrauer ab Montag zu Ehren der Todesopfer an, die zwei Tage dauern wird.

Auf der Südhalbkugel der Erde ist gerade Sommer. Zu dieser Jahreszeit wird Chile immer wieder von schweren Waldbränden heimgesucht. 2023 brannten im Zentrum und im Süden Chiles mehr als 425.000 Hektar Land in Grund und Boden – das ist in etwa die achtfache Fläche des Bodensees. Mindestens 26 Menschen starben.

Waldbrände können schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt, die Tierwelt und die menschlichen Gemeinschaften haben. Sie entstehen durch Blitzschläge, oder menschliches Versagen wie unbeaufsichtigtes Feuer, Brandstiftung oder weggeworfene Zigaretten. Sie sind dadurch gekennzeichnet, sich teils rasend schnell auszubreiten und große Flächen zu zerstören. Bäume und Pflanzen sowie Lebensräume für Tiere werden dabei zerstört. 

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Martin Beier