Schwere Regenfälle fordern mindestens 44 Tote in Brasilien
Nach heftigen Regenfällen sind in Südbrasilien bei schweren Überschwemmungen nach derzeitigen Erkenntnissen mindestens 44 Menschen in den Fluten gestorben. Bis zum gestrigen Sonntag gab es außerdem noch 19 Personen, die vermisst worden sind. Dies hat der Zivilschutz des Bundesstaates Minas Gerais mitgeteilt.
Wie die Behörde weiter mitteilte, hätten rund 14.000 Einwohner ihre Unterkünfte verlassen müssen und es wurde vor weiteren Erdrutschen in der Region gewarnt. IN 47 Städten des Bundesstaates hat die Regierung von Minas Gerais den Notstand ausgerufen. Dazu gehört auch die Regionalhauptstadt Belo Horizonte. Eine Tragödie hat sich für eine fünfköpfige Familie abgespielt. Dies wurde in ihrer Wohnung in Belo Horizonte verschüttet, nachdem sie ihre Wohnung verlassen hatte, dann aber am Freitagabend wieder in die eigenen vier Wände zurückgekehrt war. Keiner hat dieses Unglück überlebt.
Ein Damm droht zu kollabieren
In der Regionalhauptstadt Belo Horizonte kam es nach Angaben des brasilianischen Wetterdienstes Inmet zu den heftigsten Regenfällen, die in den letzten 110 Jahren aufgezeichnet wurden. Es fielen am Freitag innerhalb von 24 Stunden 171,8 Liter Regen pro Quadratmeter. Unterdessen ist am Wochenende die Warnstufe an einem Staudamm eines Bergwerks in Barão de Cocais, erhöht worden. Dieser liegt rund 50 Kilometer östlich von Belo Horizonte. Wie das Bergwerksunternehmen Vale mitteilte, hat die viele Regen die Struktur innerhalb des Damms beschädigt. Zwar sei der Damm an sich noch stabil, ist aber einem höheren Druck ausgesetzt, da ein weiterer Damm flussaufwärts schon seit rund einem Jahr unter der Gefahr eines Kollapses steht.
Vor genau einem Jahr brach am 25. Januar 2019 der Bergwerkdamm der Firma Vale im Ort Burmadinho, gut 30 Kilometer südwestlich von Belo Horizonte gelegen. Bei dem Unglück starben damals 270 Menschen in den Schlammmassen. Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft von Minas Gerais Anklage gegen Vale und die örtliche Tochtergesellschaft des deutschen Unternehmens TÜV Süd wegen vielfachen Mordes erhoben.
