„Sehr hohe Gefährdung“: Extreme Hitzewelle – Europäische Länder planen Arbeitsverbot

In Deutschland hat der DWD die höchste Warnstufe ausgegeben. In ganz Europa wird amtlich gewarnt: Hochgefährliche Bedingungen werden erwartet.

Die bisher extremste Hitzewelle des Jahres überquert derzeit Europa, und in den nächsten zwei Tagen könnten die Temperaturen auch hier äußerst gefährlich werden. Unter anderem Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland haben die höchste Warnstufe für ihre Bevölkerung ausgegeben. Teilweise sind sogar Arbeitsverbote geplant.

Extreme Hitzewelle belastet Europa
Von einem Extrem zum anderen: Den ganzen Winter über haben wir uns auf die Wärme des Sommers gefreut. Nun, da der Sommer da ist, sind die Bedingungen für viele von uns schon fast unerträglich geworden: In dieser Woche werden Hitzerekorde erwartet, während sich brutale Temperaturen über Europa ausbreiten. Kann man unter solchen Bedingungen überhaupt noch arbeiten?

Länder verkünden neue Hitzerekorde & geben Warnungen heraus
Europa ächzt unter der Hitze: Im Zentrum Portugals wurden am Sonntag 46,6 C gemessen. In Spanien wurde am Samstag mit 46 Grad ein nationaler Hitzerekord ausgerufen. In Italien werden Temperaturen zwischen 38 und über 40 Grad erwartet, so dass die Behörden für 17 Städte, darunter Rom, Mailand und Neapel, die höchste Hitzewarnung ausgesprochen haben. In Frankreich wurde in 84 von 101 Departements eine Hitzewarnung ausgerufen. Über 200 Schulen blieben deshalb am gestrigen Montag geschlossen.

Europäische Länder planen zeitweilige Arbeitsverbote
Unter diesen extremen Bedingungen kann es sehr gefährlich sein, im Freien zu arbeiten. Auch die Arbeit in geschlossenen Räumen kann äußerst unangenehm werden, wenn die Kühlmöglichkeiten unzureichend sind. In den italienischen Regionen Umbrien, Latium, Toskana, Apulien und Kalabrien erwägen die lokalen Behörden daher ein zeitweiliges Arbeitsverbot. Auch in Spanien hat die AEMET für mehrere Regionen in der ersten Hälfte dieser Woche die Warnstufe Orange ausgegeben, was ein Verbot bestimmter Arbeiten zur Folge hat.

Hitzewelle trifft Deutschland
In Deutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für zahlreiche Regionen tagsüber die Hitzewarnstufen helles Lila (starke Wärmebelastung: gefühlte Temperatur um 32 C und darüber) und dunkles Lila (extreme Hitzewarnung: gefühlte Temperaturen über 38 C) ausgegeben. Zudem prognostiziert der UV-Gefahrenindex des DWD eine „sehr hohe gesundheitliche Gefährdung“. Der schlimmste Tag für Hitze und UV-Strahlung dürfte der Mittwoch sein, an dem die Temperaturen einigerorts auf bis zu 40 Grad steigen sollen, aber auch am Dienstag sollten die Bürger tagsüber sehr vorsichtig sein.

Wird es in Deutschland bei solcher Hitze ein Arbeitsverbot geben?
In Deutschland gibt es kein Arbeitsverbot bei Hitze an sich: Auch bei extremer Hitze kann gearbeitet werden. Nach der Arbeitsstättenverordnung (§ 3a) muss der Arbeitgeber jedoch Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz treffen. Dazu gehört nach den technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) eine Temperatur von höchstens 26 Grad. Hierfür müssen ausreichende Kühlmaßnahmen zur Verfügung stehen. Ist dies nicht der Fall und steigt die Temperatur über 35 C, kann es sein, dass der Arbeitsplatz als nicht mehr zum Arbeiten geeignet gilt, informiert ver.di. Wenn Sie unter der Hitze am Arbeitsplatz leiden, sollten Sie am besten mit Ihrem Arbeitgeber reden und versuchen, eine Lösung zu finden.

Kommentare anzeigen

  • Na dann Arbeitsverbot, wollen mal sehen welcher Unternehmer auf sein Geld freiwillig verzichtet!

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Kai Degner