Was lange Zeit nur am Bankautomaten möglich war, gehört mittlerweile zum Alltag an der Supermarktkasse: Kunden können beim Bezahlen nicht nur ihre Einkäufe begleichen, sondern zusätzlich Bargeld abheben. Für viele klingt das nach einer komfortablen Lösung, besonders dort, wo Banken ihre Filialen geschlossen haben und Automaten knapp geworden sind. Doch Verbraucherschützer warnen: Der bequeme Service birgt gravierende Risiken – sowohl für die Sicherheit als auch für den Datenschutz.
In nahezu allen großen Handelsketten ist es inzwischen Standard, beim Einkauf Bargeld abzuheben. Dabei gelten jedoch klare Regeln: Ein Mindesteinkaufswert muss erreicht werden, und auch die maximale Auszahlung ist meist auf 200 Euro begrenzt. Während dies für viele Kunden ausreicht, wird oft übersehen, dass die Vorgänge nicht anonym bleiben. Jeder Abhebungsvorgang läuft über das Kassensystem und wird gespeichert. In Kombination mit Treueprogrammen wie Payback, Lidl Plus oder ähnlichen Apps lassen sich dadurch genaue Kundenprofile erstellen. Einkaufsgewohnheiten, Besuchszeiten oder bevorzugte Produkte können so im Detail nachvollzogen werden.
Ein weiteres Problem stellen Selbstbedienungskassen dar. Dort geben Verbraucher ihre PIN oft in unmittelbarer Nähe von Kameras ein. Zwar dienen diese offiziell der Diebstahlprävention, doch Datenschützer kritisieren die Gefahr, dass sensible Eingaben mitgeschnitten oder ausgespäht werden. Auch die bauliche Abschirmung vieler Kassenterminals lässt zu wünschen übrig – neugierige Blicke sind so kaum zu verhindern. Die Kombination aus offener PIN-Eingabe und digitaler Überwachung steigert das Risiko erheblich.
Im Gegensatz dazu bieten klassische Geldautomaten ein höheres Maß an Sicherheit. Sie sind speziell für Bargeldtransaktionen entwickelt, verfügen über technische Schutzmechanismen und unterliegen strengeren Vorschriften. Zudem sind dort in der Regel höhere Auszahlungen möglich, ohne dass zuvor ein Einkauf getätigt werden muss.
Wer den Service im Supermarkt dennoch nutzen möchte, sollte einige Regeln beherzigen:
– Immer auf den Mindestumsatz und die Auszahlungslimits achten.
– Kundenkarten und Bonusprogramme kritisch hinterfragen, um unnötige Datensammlungen zu vermeiden.
– Die PIN-Eingabe konsequent mit der Hand abdecken, insbesondere an SB-Kassen.
– Für größere Summen oder maximale Sicherheit lieber den klassischen Geldautomaten wählen.
Fazit: Der schnelle Griff zum Bargeld an der Kasse spart Wege, kann aber teuer werden, wenn Datenschutz und Sicherheit auf der Strecke bleiben. Verbraucher sollten genau abwägen, wo sie ihre Karte einsetzen – und ob Bequemlichkeit wirklich über Sicherheit stehen darf.
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Dass Auszahlungen im internen Kassensystem aufgezeichnet werden ist ja wohl logisch. Und dass man seine Pin diskret eingeben sollte hat sich wahrscheimlich auch schon herum gesprochen.
Was ist nun der Informationsgehalt dieser Hammernews hier?