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Skisprung-Legende Matti Nykänen ist tot

Der mehrmalige Skisprung-Olympiasieger Matti Nykänen ist tot. Er wurde gerade einmal 55 Jahre alt.

Der finnische Skispringer Matti Nykänen ist tot. Sportminister Sampo Terho bestätigte das Ableben des Olympia-Helden. Demnach starb Nykänen in der Nacht zum Montag im Alter von nur 55 Jahren.

Auch der Skisport-Weltverband Fis äußerte sich zum Tod des Skispringers. Die Todesursache sei unbekannt. Jedoch sei Nykänen schon seit einiger Zeit krank gewesen, so der Chef des finnischen Skisprungverbandes, Mika Kulmala.

Bester Skispinger der Welt
Mit Nykänen stirbt eine Wintersport-Legende. Er war zu seiner Zeit der beste Skispringer der Welt. Als junger Erwachsener gewann er die WM, ein Jahr später die Vierschanzentournee, im darauffolgenden Winter 1984 Olympiagold in Sarajevo, vier Jahre später nochmal Gold in Calgary. Die Finnen liebten ihren Olympiahelden. Dafür wurde er 1985 und 1988 zum Sportler des Jahres gewählt.

Trauer in der Sportwelt
„Einer der größten Skispringer aller Zeiten, vielleicht der größte, ist nicht mehr da“, sagte Sportdirektor Clas Brede Brathen vom finnischen Skisprungverband: „Matti war für das Skispringen, was Lionel Messi und Diego Maradona für den Fußball sind. Er hat unseren Sport auf ein neues Level gebracht. Er war der Held, ein Idol für Generationen. Jeder wollte so springen wie Matti.“

Sein Leben schlimmer als die Hölle
Doch neben seiner grandiosen Karriere, machten Nykänens persönliche Probleme immer wieder Schlagzeilen. Er verstrickte sich in einem komplizierten Lebensstil voller Alkohol, Frauen, Sex und Gewalt. Es folgten gesundheitliche Probleme. In einem Interview mit der WELT behauptete der Finne 2012, die Hölle sei kein Vergleich zu seinem Leben. „Die Hölle muss ein besserer Ort sein.“ sagte Matti Nykänen in verbitterter Selbstreflexion. Das Leben hatte ihn überfordert, die Flucht in den Alkohol hatte es noch schlimmer gemacht: „Wenn du trinkst, lebst du wie in einer Blase, siehst keinen Sinn“, sagte Nykänen zur WELT. „Ich stand viele Jahre im Mittelpunkt, alle haben sich um mich gerissen. Ich hatte es satt, es war zu viel. Ich war unglücklich und habe angefangen, in mir drinnen eine Mauer hochzuziehen. Ich war sehr jung, als ich erfolgreich geworden bin, die Medien waren die ganze Zeit um mich herum – ich hätte Hilfe gebraucht. Das war der Anfang. Ich habe später getrunken, weil ich nichts anderes zu tun hatte, weil ich vergessen wollte.“ so Nykänen.

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Author
Sara Breitner