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Staatsanwaltschaft ermittelt: Ärzte amputieren Patient das falsche Bein

Einer österreichischen Ärztin drohen bis zu zwei Jahre Haft wegen grob fahrlässiger Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Ihrem Patienten wurde das falsche Bein abgenommen.

In einem Krankenhaus in Freistadt in Österreich haben Ärzte einem Patienten das falsche Bein amputiert. Nach einer öffentlichen Entschuldigung seitens des Krankenhauses ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen die verantwortliche Ärztin.

“Donnerstag früh zeigte sich beim planmäßigen Verbandswechsel der tragische Fehler, der durch menschliches Versagen verursacht wurde”, teilte die Klinik mit. Man sei „tief betroffen“ über den Vorfall.

“Wir möchten uns bei dem Patienten öffentlich entschuldigen”, sagte der Ärztliche Direktor Primar Norbert Fritsch. Die behandelnde Ärztin habe sich auf eigenen Wunsch außer Dienst gestellt.

Der 82-jährige Patient sei mit vielen Vorerkrankungen in Behandlung, die beide Beine beeinträchtigen würden, erklärte Fritsch. Das linke Bein jedoch sei in besonders schlechtem Zustand. Deswegen war bzw. ist eine Oberschenkel-Amputation notwendig. Durch eine “Verkettung unglücklicher Umstände” sei dann allerdings das rechte statt des linken Beins abgenommen worden. Dem Patienten steht nun eine zweite Operation bevor, bei der dann auch das linke Bein ab der Mitte des Oberschenkels amputiert wird.

Vor der OP sei das falsche Bein markiert worden. “Das Vieraugenprinzip wurde nicht eingehalten”, gestand der Klinikchef. Warum vor oder während der Operation niemand den Fehler bemerkt hat, ist noch unklar. Das Klinikum überprüft nun die internen Abläufe.

Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Der behandelnden Ärztin und weiteren Mitverantwortlichen drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Am Samstag vor einer Woche machte das Klinikum Freistadt noch positive Schlagzeilen. Norbert Fritsch lobte den „unermüdlichen und großartigen Einsatz aller Mitarbeiter“ unter der erhöhten Patientenlast währen der Corona-Pandemie. Seinem Klinikum war es gelungen, in der zweiten Welle deutlich weniger Operationen zu verschieben als in der ersten Welle. Fritsch bedankte sich dafür bei seinen Mitarbeitern: „Wir sind sehr stolz darauf, dass trotz der derzeitigen Ausnahmesituation in unserer Klinik und der hohen Belastung für die Mitarbeiter der überwiegende Teil der geplanten Eingriffe auch tatsächlich durchgeführt werden kann. Durch den sogenannten Hybrid-Modus können seit dem vergangenen Sommer neben der Versorgung von Covid-19-Patienten sowohl Akutfälle im vollen Ausmaß versorgt als auch dringliche Operationen wie z. B. Tumoreingriffe weiter durchgeführt werden.“

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Sara Breitner