In vielen Ländern ist das Trinkgeld oft die einzige Form von Bezahlung, die Angestellte im Hotel- und Gaststättengewerbe erhalten. In Deutschland jedoch basiert die Vergabe von Trinkgeldern immer noch auf der Freiwilligkeit des Kunden oder Gasts, auch wenn hierzulande Servicepersonal zu den am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmern zählt. Anstatt den Angestellten mehr zu zahlen, greifen immer mehr Restaurantketten zu zweifelhaften Methoden, um ihre Kunden auf den moralischen Weg zur Trinkgeldvergabe zu zwingen. Besonders aggressiv ist das Vorgehen der amerikanischen Kaffeehauskette Starbucks, die in allen deutschen Großstädten Filialen errichtet hat.
Moralisches Dilemma
Gemäß einer Untersuchung der amerikanischen Cornell-Universität sind junge Menschen am wenigsten dazu geneigt, Trinkgelder zu geben. Die gleiche Kundengruppe zieht es allerdings vor, über ihr Handy mithilfe einer App anstelle von Bargeld zu zahlen. Deshalb haben App-Entwickler im Auftrag von Restaurant- und Takeaway-Ketten einige weitere Schritte in die App eingebaut, bevor die endliche Bezahlung vorgenommen werden kann. Die Extraschritte enthalten die Frage, ob zuzüglich zu dem Kaufpreis ein Trinkgeld gegeben wird. Im Falle von Starbucks-Kunden wird das Verweigern von Trinkgeld über die App besonders erschwert. Sollte der Kaffee-Käufer am Trinkgeld vorbeiklicken, muss er nämlich eine weitere Runde von Fragen beantworten, bevor die Zahlung endlich durchgeführt werden kann. In zwei weiteren Schritten werden Starbucks-Kunden aufgefordert, ihre Entscheidung, kein Trinkgeld zu geben, mit Begründungen zu verteidigen.
App-Entwickler profitieren
Die wenigsten Kunden, die mit dem Handy bezahlen, sind sich im Klaren darüber, dass das Trinkgeld nicht nur an die freundlichen und hilfsbereiten Baristas geht. Bevor diese am Ende der Schicht ihr Trinkgeld erhalten, ziehen nämlich die App-Entwickler über das Zahlsystem ihren Anteil an der Transaktion ab. Experten empfehlen deshalb, dass man sich vergewissert, wer eigentlich das Trinkgeld am Ende des Tages erhält. Am besten wäre es allerdings, erst gar nicht über eine App zu zahlen, um dem moralischen Druck zu entgehen.
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Der Arbeitgeber hat ordentlichen Lohn zu zahlen. In der Presse liest jeder wie gut die Rendite bei Starbucks ist, also kein Problem ordentlichen Lohn zu bezahlen. Den Kunden zu Nötigen, keine nette Art und unsauber. Ich werde dann keinen Starbuck mehr aufsuchen.
Kein Problem, aber nach dieser Info werden wir nie mehr zu Starbucks gehen.
Danke für die Info.
mfG
Ist doch kein Problem. Sich unter Druck setzen lassen damit Trinkgeld kassiert werden kann, geht gar nicht. Trinkgeld ist eine Belohnung dafür, wenn man ordentlich und freundlich bedient wird. wenn dem nicht so ist, gibt es auch kein Trinkgeld.
Ich würde solche Geschäfte erst gar nicht besuchen.. Wer weiss , wer sonst noch von dem Trinkgeld profitiert ? Zusätzliche Einnahme für die Betreiber. Der Kunde entscheidet, ob er sich diesem Druck aussetzen lässt oder nicht.
Ich gebe generell kein Trinkgeld. Was kommt dabei heraus, wenn zu viel gesoffen wird, schlechter Service und Leberzirrhose, alleine das ist schon mal ein Grund das Personal zu würdigen, in dem ich sie nicht in die Abhängigkeit treibe, ich bin doch kein Dealer.
Trinkgeld und wieviel ich gebe ist und bleibt meine Sache! Der Kellner und das Bedienungspersonal sollen vom Arbeitgeber nach den geltenden Entlohnungen in Deutschland bezahlt werden! Wenn der Arbeitgeber sich nicht an Mindestlöhne zu zahlen hält, muss DER gezwungen werden, nicht der Gast oder Kunde!Das Problem, es stehen sehr viele auf der Matte (Asylanten,Illegale Immigranten) die für sehr viel weniger, ihre Dienste anbieten und wer kontrolliert das??? Wie will man Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in den Griff bekommen???? Wenn es eine Lösung nicht nur Kontrollen (Alle paar Jahre vielleicht) geben würde, dann brauchte KEINER hier darüber schreiben! Da wird doch wieder das Pferd von hinten aufgezäumt und die Forderung zur gerechten angepassten Entlohnung der Arbeitnehmer untergraben, der Betrug KEINE gerechte Entlohnung zu zahlen gefördert! Oder ich gehe dahin wo Trinkgeld noch freiwillig und eine Belohnung für GUTE Bedienung ist!
Gehe da nicht mehr hin!
Ich gehe dort nicht hin, zu teuer!
Starbucks und Konsorten, alle die diese Methode in ihrer App eingebaut haben, einfach abhaken und nicht mehr hingehen. Der Arbeitgeber müss einen Lohn zahlen von dem der Angestellter gut Leben kann. Tut er dies nicht, bereichert er sich auf Kosten der wehrlosen. Den Kunden dazu nötigen Trinkgeld zu geben ist Erpressung! Nie mehr etwas kaufen in solchen Laden!!