Trump ruiniert Ostern in Amerika

In wenigen Stunden beginnt die traditionelle Ostereiersuche, das alljährliche „Easter Egg Roll“, im Park des Weißen Hauses in Washington. Hunderte Kinder unter 13 Jahren wurden in einer landesweiten Lotterie ausgewählt, um mit ihren Familien an der Veranstaltung teilzunehmen. Dabei werden 30.000 Eier versteckt oder anderweitig verwendet, zu einem Zeitpunkt, wenn genau dieses Grundnahrungsmittel in den USA zur Mangelware geworden ist. Zu allem Überfluss gab die First Lady Melania Trump stolz bekannt, dass das Weiße Haus die enorme Anzahl Eier vom Verband der eierproduzierenden Bauern geschenkt bekommen hatte. Ein halbes Dutzend Eier kosten zurzeit im Durchschnitt 7 US-Dollar (6 Euro) in amerikanischen Supermärkten, wenn sie überhaupt erhältlich sind. 

Amerikanischer Eier-Notstand 

Die amerikanische Eierknappheit ist das Resultat der Vogelgrippe, die das Land über mehrere Monate hinweg heimgesucht und zu enormen Verlusten an Geflügel auf den Bauernhöfen geführt hat. Trotz lauter Proteste über den Mangel, die teilweise auch aus den eigenen Reihen schallen, hat der Präsident es immer noch nicht fertiggebracht, die Eiermisere zu beenden. Eier-Importe aus benachbarten Ländern wie Kanada oder Mexiko sowie aus Europa sind wegen der Auseinandersetzungen über die amerikanischen Zollerhöhungen schlecht möglich. Stattdessen schiebt Trump die Schuld auf seinen Vorgänger Joe Biden. In ihrer Verzweiflung über den Mangel an Ostereiern haben viele Amerikaner deshalb zu ungewöhnlichen Methoden gegriffen, um dennoch eine farbenfrohe Dekoration für die Festtage herbeizuzaubern. Neben den „Ostersteinen“ und anderen, eher herkömmlichen Attrappen aus Kunststoff und Holz ist die wohl komischste Variante der Möchtegern-Ostereier die neuerlich eingeführte „Osterkartoffel“. Letztgenannte wird zurzeit ernsthaft auf den sozialen Medien diskutiert, nebst guten Ratschlägen, welche Kartoffelart sich am besten für die Einfärbung eignet.  

Illegales Sponsoring

Neben der offensichtlichen Verschwendung von Eiern erzürnt die Trump-Regierung mit einer weiteren Änderung die Gemüter bei der jährlichen Ostereiersuche. Zum ersten Mal in der 147-jährigen Geschichte der Veranstaltung hat Trump nämlich zum Sponsoring aufgerufen. Bisher war das „Easter Egg Roll“ eine Veranstaltung, die gänzlich vom Weißen Haus bezahlt wurde. Dieses Jahr stehen unter anderem Meta, Amazon und YouTube mit auf dem Programm der Veranstaltung. Die Tatsache, dass ein amerikanischer Präsident Geld von Sponsoren annimmt, schockierte besonders das Team des vorherigen republikanischen Präsidenten George W. Bush. „Man darf einfach keine Firmenlogos mit dem Weißen Haus in Verbindung bringen“, sagte der Rechtsbeistand des früheren Präsidenten zu der Online-Publikation Politico.

Hassbotschaft zu Ostern 

Trump zeigte sich gegenüber der Kritik wie gewöhnlich unbeeindruckt. Stattdessen veröffentlichte er auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social eine selbst für Trump ungewöhnlich hasserfüllte Osterbotschaft, in der er nicht nur seine politischen Gegner auf das Übelste verunglimpfte, sondern auch die amerikanische Justiz auf das Schärfste angriff. Diese weigert sich gerade, viele der brutalen „Executive Orders“ zu legalisieren, weil diese nicht nur Einwanderer ohne Papiere, sondern auch gewöhnliche Amerikaner ihrer konstitutionellen Bürgerrechte berauben. 

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Alexander Grünstedt