Nur wenige Wochen nachdem katastrophale Waldbrände große Teile von Los Angeles und dem amerikanischen Bundesstaat Kalifornien in Schutt und Asche gelegt haben, ist jetzt New York an der Reihe. Auf Long Island, außerhalb der Stadtgrenze der Millionenstadt, brennt es schon seit gestern ununterbrochen. Die Gouverneurin des Bundesstaats New York war heute dazu gezwungen, den Ausnahmezustand auszurufen. Der Brand war zuerst an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen und breitet sich im Augenblick mit rasender Geschwindigkeit weiter aus.
Wetterbedingungen erschweren Löscharbeiten
Die örtliche Feuerwehr, die sich zumeist aus freiwilligen Mitarbeitern zusammensetzt, berichtet jetzt von besonders schwierigen Löscharbeiten, die von starken Windböen behindert werden. Bisher sind nur wenige Gebäude den Flammen zum Opfer gefallen, aber zufolge der Gouverneurin kann sich das im Laufe des Tages und der kommenden Nacht noch ändern. Long Island und die Hamptons gehören zu den wohlhabenderen Gebieten in den Vereinigten Staaten und viele Berühmtheiten, darunter Steven Spielberg, Alec Baldwin, Jennifer Lopez und Hugh Jackman, haben ihren Wohnsitz dorthin verlegt. Zurzeit wurde noch keine Evakuierungsanweisung an die Bevölkerung herausgegeben. Der örtliche Flugplatz musste allerdings geräumt werden, nachdem die Flughafengebäude vom Feuer umzingelt wurden und eine nahegelegene Struktur in Flammen aufgegangen war. Nach Angaben der Gouverneurin hat sich auch die Luftqualität in dem betroffenen Gebiet und bis hin zu den Vorstädten von New York erheblich verschlechtert, weil die Rauchentwicklung ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht hat.
Seitenhieb gegen Trump
In einer Pressekonferenz, die zur Aktualisierung der aktuellen Lage gegeben wurde, sah sich die der Demokratischen Partei zugehörende Gouverneurin dazu gezwungen, darauf hinzuweisen, dass die Lösch- und Rettungsarbeiten ausschließlich aus der Kasse des Bundesstaats New York finanziert werden. Keinerlei Anfragen um Unterstützung würden an die föderale Landesregierung gehen, da man von dort aus „ohnehin nichts erwarten könnte“. Mit diesem Seitenhieb wies sie auf die radikalen und umstrittenen Sparmaßnahmen des amerikanischen Präsidenten Donald Trump und seines Handlangers Elon Musk hin. Seit der Amtsübernahme von Trump wurden nicht nur die staatlichen Instanzen einem krassen Kostensenkungsprogramm unterworfen. Auch staatliche Mittel für Notfalldienste sind erheblich reduziert, eingefroren oder sogar ganz gestrichen worden, was sich in Zeiten des Klimawandels als katastrophal erweisen könnte.