Verkehr wird eingestellt: 100 km/h Sturmböen fegen durch Deutschland

Am Donnerstag wird Deutschland von 100 km/h Sturmböen heimgesucht – der Verkehr kommt teils zum Erliegen. Komplette Ausfälle gibt es rund um die Nordsee-Inseln, wo Fährverbindungen eingestellt werden mussten.

Laut Informationen des Deutschen Wetterdienstes wird es den ganzen Donnerstag im Norden ungemütlich: Sturmböen bis zu 100 km/h, Regen und Gewitter sind angekündigt. Aufgrund der heftigen Unwetter wird es keine Fähren von und nach Helgoland geben.

Dauer der Ausfälle nicht abzusehen
Die FRS Helgoline bestätigt: Der Katamaran „Halunder Jet“ fährt den ganzen Tag nicht zur Insel oder zurück. Wie lange der Ausfall dauern wird, ist unbekannt: „Die Wetterprognosen für Freitag, den 23. Mai 2025, werden von uns beobachtet.“ Auch die Fahrten der MS „Nordlicht“ von der Reederei Cassen Eils können nicht stattfinden. Gäste können zwar auf die MS „Helgoland“ ausweichen – die Abfahrten verschieben sich wegen des Wetters allerdings auf 11 Uhr (ab Cuxhaven) und 15 Uhr (ab Helgoland).

Bewohner sind oft auf Fähren angewiesen
Die Fähren verbinden Inseln wie Wangerooge, Norderney, Sylt und Helgoland mit dem Festland. Für die Bewohner sind sie oft die einzige regelmäßige Transportmöglichkeit, aber auch im Tourismus sind sie unverzichtbar.

Laut Wetterdienst werden die Sturmböen im Laufe der Woche nachlassen, mit sonnigem Frühlings-Wetter darf aber nicht gerechnet werden. Die Fähren nach Juist und Norderney fahren wie geplant.

Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h werden als schwerer bis orkanartiger Sturm eingeordnet und gelten als gefährlich, da sie erhebliche Schäden verursachen können. Menschen sollten sich bei solchen Windgeschwindigkeiten nach Möglichkeit nicht länger als notwendig im Freien und keinesfalls unter Bäumen aufhalten. Lose Gegenstände müssen gesichert werden.

Orkane wüteten in Deutschland
Schwere Stürme kommen in Deutschland immer wieder vor. Im Jahr 2022 sorgten Orkan Ylenia (16.–17. Februar) und Orkan Zeynep (18.–19. Februar) für schwere Schäden, sogar Todesopfer waren zu beklagen. Ylenia brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 152 km/h, mindestens vier Menschen starben, unter anderem durch umstürzende Bäume. Die Schäden lagen im dreistelligen Millionenbereich, der Bahnverkehr wurde teils eingestellt.

Schwere Schäden und Tote
Orkan Zeynep brachte nur kurz darauf bis zu 164 km/h in Norddeutschland und war damit eine der stärksten Sturmfronten seit Kyrill (2007). In Hamburg war eine schwere Sturmflut mit Elbpegel über +3,75 Metern die Folge. Sechs Menschen starben, einige weitere in anderen Ländern. Das bittere Fazit: Versicherungsschäden von ca. 900 Millionen Euro. Züge, Busse und Fähren fielen vielerorts aus.

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Martin Beier