Kein Tag vergeht, ohne dass neue Hiobsbotschaften aus den Vereinigten Staaten in den Nachrichten erscheinen. Für den internationalen Handel hat die Unberechenbarkeit des amerikanischen Präsidenten schwere Folgen. Obwohl die vor wenigen Wochen bekanntgegebenen Strafzölle in den meisten Fällen vorläufig wieder aufs Eis gelegt wurden, um Spielraum und Zeit für Verhandlungen zu geben, haben die ersten Versanddienstleister jetzt die Konsequenzen aus den chaotischen Zuständen gezogen. Heute Morgen gab DHL, eine Tochterfirma der Deutschen Post, bekannt, den Versand an Privatpersonen in den Vereinigten Staaten teilweise einzustellen.
Globaler Einzelhandel betroffen
Gemäß einer Stellungnahme auf der Website des globalen Versanddienstleisters werden ab sofort Sendungen zu einem Wert von über 800 US-Dollar an Privatpersonen und Haushalte in den Vereinigten Staaten eingestellt. Die Maßnahmen betreffen vorerst den Versand zwischen Firmen und Ansässigen in den USA, könnten aber bald auch Betriebe in den Vereinigten Staaten betreffen. DHL verteidigt den USA-Stillstand mit den unerhört schwierigen Abfertigungen an amerikanischen Grenzen, die die Änderungen der US-Zollvorschriften bewerkstelligt haben. Die neuen US-Zollvorschriften, die unter Trump eingeführt wurden, schreiben jetzt für alle Sendungen mit einem Wert von mehr als 800 Dollar eine formale Eingangsverarbeitung vor. Bisher war dies nur für Mindestwerte beim Versand von Waren über 2500 US-Dollar notwendig. Die neuen Abfertigungsvorschriften führten zu langen Wartezeiten und größerer Papierarbeit, der DHL im Augenblick nicht nachkommen kann.
DHL nicht die Einzigen
Die Entscheidung von DHL kam kurz nachdem ein anderer Postdienstleiter bereits den gesamten Warenversand in die Vereinigten Staaten eingestellt hat. Die staatliche Post in Hongkong gab letzte Woche bekannt, dass sie den Versanddienst für Waren, die auf dem Seeweg in die Vereinigten Staaten verschickt werden, einstellen müssen, nachdem die USA die Zollfreiheit für Pakete aus China und Hongkong aufgehoben hatten. DHL hat sich dennoch bereiterklärt, weiterhin den Versand von Hongkong durchzuführen, solange der Wert der Waren 800 US-Dollar nicht überschreiten wird. Ähnliche Maßnahmen von anderen Versanddienstleistern werden noch erwartet.
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Was Putin nicht schaffen kann, schafft jetzt Trump...USA wirtschaftlich in den Ruin zu treiben.