Deutschland geht das Wasser aus – nun gibt es bereits erste Aufrufe an die Bürger, ihren Verbrauch zu regeln. So dürfen sie etwa Wasser nicht mehr als Selbstverständlichkeit begreifen, und sollten nicht nur beim direkten Verbrauch aus dem Wasserhahn sparsam sein, sondern auch auf sogenanntes “virtuelles Wasser” achten.
„Virtuelles Wasser“ ist jenes, das bei der Produktion von Produkten anfällt, die wir kaufen. Um einen Becher Kaffee herzustellen, werden beispielsweise rund 130 Liter Wasser verbraucht, also ungefähr eine Badewannenfüllung. „Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem das Wasser ausgeht“, warnt Tobias von Lossow, Wasserexperte am niederländischen Clingendael-Institut in Den Haag und am IHE Delft Institute for Water Education.
Konkurrenz ums Wasser droht
Wird Wasser über einen längeren Zeitraum knapp, so Experte von Lossow, gehe es schnell darum, wer wie lange wie viel Wasser benutzen darf. „Da konkurrieren schnell Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung miteinander. Irgendwann wird eine Rationierung dann unumgänglich. Zum Beispiel, indem das Wasser als Sparmaßnahme für mehrere Stunden am Tag abgedreht wird.“
Dürren in Deutschland
Deutschland kennt Phasen der Dürre bereits aus der Vergangenheit: Egal ob im Sommer 2022 oder jüngst am Bodensee – immer wieder müssen Kommunen auf die Knappheit reagieren, etwa mit Entnahmeverboten für Bevölkerung und Unternehmen. „Wasser wird als selbstverständlich und allzeit verfügbar wahrgenommen“, kritisiert WWF-Experte Johannes Schmiester. Aus diesem Grund führt der WWF Kampagnen wie „Journey of Water“ durch, oft in Kooperation mit Influencern in den sozialen Medien. Diese sollen zeigen, woher das Wasser eines Flusses eigentlich kommt – und dass dieses Wasser eben nicht unbegrenzt verfügbar ist.
Frühling war viel zu trocken
Angesichts des trockenen Frühlings hatte aktuell auch der Deutsche Städtetag zu einem bewussteren Umgang mit Trinkwasser aufgerufen. “Der Klimawandel ist mehr und mehr spürbar”, so Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. “Deshalb ist effiziente Wassernutzung in der Stadt, in der Landwirtschaft und der Industrie entscheidend.” Auch Bürgerinnen und Bürger sollten beim Wasserverbrauch achtsamer sein. “Wir müssen sparsam mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen.”
„Unser Land trocknet aus“
Und Olaf Bandt, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND), ergänzt: “Unser Land trocknet aus, und wir schauen zu! Wir verbrauchen in Deutschland aktuell mehr Wasser, als sich natürlich erneuern lässt. Deutschland verliert pro Jahr seit etwa 20 Jahren trotz großer und steigender Niederschläge enorm viel Wasser. Das sind im Mittel 2,5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr.”
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James Bond lässt grüssen! Es wird so kommen das Kriege um den Wasserzugriff geführt werden.Frage wieviel Wasser wird für die Herstellung eines Panzer der dann als Kriegswaffenlieferung in die Ukraine gehen verbraucht???? Das könnten Wir beliebig fortführen wo Wasser verschwendet wird! Der Preis für Wasser und Abwasser ist schon enorm hoch und der Brave Bürger versucht auch da Geld einzusparen und nur das nötigste an Wasser zu verbrauchen.Bitte lasst die Kirche im Dorf auf bestimmte Wassernotwendigkeit wie Duschen werden auch WIR nicht verzichten!