Weltkarte wird ungültig erklärt

Jeder kennt die Weltkarte aus der Schule, und im täglichen Leben begegnet sie uns ununterbrochen in den Nachrichten, bei der Wettervorhersage oder auch nur, wenn es um die Urlaubsplanung geht. Allerdings ist die Karte, die wir schon seit Jahrhunderten als Grundlage für unser „Weltbild“ nehmen, falsch. Die allgemein gängige Karte basiert nämlich auf der sogenannten Mercator-Projektion, die ihren Namen von dem niederländischen Kartografen Gerhard Mercator (1512–1594) erhalten hat, der vom deutschen Duisburg aus tätig war.

Verzerrtes Weltbild 

Mercator entwickelte die Projektion, um das Leben für die sich damals noch in den Kinderbeinen befindende Weltschifffahrt zu erleichtern. Um einen zweidimensionalen Eindruck von der Fläche der Erde, die ja bekanntlich immer noch rund ist, zu erhalten, werden bei der Darstellung der einzelnen Kontinente perspektivische Winkel angewandt. In der flachen Version des Erdballs verzerren sich deshalb die Größenverhältnisse. Das führt dazu, dass zum Beispiel die Arktis und Antarktis weitaus größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Afrika hingegen wird beträchtlich verkleinert, um Platz für die Pole zu machen. Aus Afrika kommt daher auch die Forderung, die Mercator-Projektion der Weltkarte zu verwerfen und mit einer neuen, gestreckten Version zu ersetzen, bei der die Dimensionen der Kontinente der Wirklichkeit entsprechen.

Zylinderförmig statt rund

Gemäß den Forderungen mehrerer afrikanischer Interessengemeinschaften soll die Mercator-Projektion durch die im Jahre 2018 entwickelte Equal-Earth-Projektion ersetzt werden. Laut den Afrikanern basiert die Mercator-Karte auf einem eurozentrischen Weltbild, das Afrika bewusst klein halten will. Deshalb sollen insbesondere globale Institutionen, die in Afrika tätig sind, ab sofort auf die neue Weltkarten-Darstellung umstellen. Zuspruch erhalten die Afrikaner auch aus Südamerika, das gleichermaßen auf der bisherigen Weltkarte verkleinert wurde. Google Maps ist bereits dazu übergegangen, die zylindrische Version der neuen Weltkarte als Standard anzubieten. Allerdings lässt sich diese noch nicht auf Handys übertragen, und dort wird immer noch bis auf Weiteres die „falsche“ Karte als Ausgangspunkt für die Weltanschauung angezeigt.

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  • Hat denn Trump schon sein okay dazu gegeben, dass dabei nicht zugleich der Golf von Mexiko in Golf der USA umbenannt wird?

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Alexander Grünstedt