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WHO-Chef zuversichtlich: Ende der Pandemie ist in Sicht

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus hat offiziell verkündet, dass das Ende der Pandemie in Sicht ist. Für Deutschland ist das von besonderer Bedeutung, da das Bundesministerium für Gesundheit die Verschärfung der Corona-Regeln im Herbst damit begründet hat, dass die WHO die Pandemie nicht für beendet erklärt habe.

“Die Pandemie […] ist von der WHO ausgerufen worden, und die WHO wird sie zu gegebener Zeit für beendet erklären.” Mit dieser Aussage reagierte das Bundesgesundheitsministerium auf die Kritik an der Verschärfung der Corona-Regeln in Deutschland für diesen Herbst, obwohl kaum ein anderes europäisches Land die Notwendigkeit sieht, Beschränkungen wieder einzuführen.

Das könnte sich für Deutschland nun bald ändern. In einer virtuellen Pressekonferenz erklärte Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, gegenüber Reportern, dass “das Ende in Sicht ist”. Die Nachrichtenagentur Reuters bezeichnete dies als “die optimistischste Einschätzung der UN-Organisation, seit sie im Januar 2020 den internationalen Notstand ausgerufen hat”.

Seit seinem Auftauchen in China Ende 2019 hat das Coronavirus fast 6,5 Millionen Menschen getötet und 606 Millionen infiziert, was zu einer Beeinträchtigung der globalen Wirtschaft und einer Überlastung der Gesundheitssysteme führte. Während der gesamten Zeit hat die WHO die Entwicklung der Pandemie genau beobachtet und weiterhin Warnungen herausgegeben, selbst als die meisten Länder beschlossen, die Covid-19-Vorschriften zu lockern.

Ghebreyesus mahnt die Länder jedoch, die während der Pandemie gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen: Sie sollten ihre Politik gründlich überprüfen und sich darauf vorbereiten, in Zukunft mit potenziell gefährlichen Viren umzugehen. Er riet außerdem dazu, die Impfungen von Hochrisikogruppen fortzusetzen und regelmäßig auf das Coronavirus zu testen.

Die leitende Epidemiologin der WHO, Maria Van Kerkhove, schließt nicht aus, dass die Zahl der COVID-19-Infektionen an bestimmten Orten in Zukunft noch ansteigen könnte, wenn neue Omikron-Untervarianten auftauchen. Die WHO fordert die Länder daher dringend auf, für eine ausreichende Versorgung mit medizinischer Ausrüstung und entsprechend ausgebildeten medizinischen Fachkräften zu sorgen.

Über die Änderung des Status der Covid-19-Pandemie soll auf der nächsten Tagung der WHO-Sachverständigen im Oktober entschieden werden, auf der erörtert werden wird, ob die Pandemie weiterhin eine gesundheitliche Notlage von internationaler Bedeutung darstellt.

Foto: Tedros Adhanom Ghebreyesus, MONUSCO Photos, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

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Kai Degner