Wichtige Änderungen beim Hausarzt – Das kommt jetzt für alle Kassenpatienten

Die Ampel-Regierung mag bald der Vergangenheit angehören, doch ihre Gesetze machen sich noch immer bemerkbar: In diesem Fall soll ein Gesetz, das Anfang dieses Monats in Kraft tritt, sowohl den Hausärzten als auch ihren Patienten das Leben leichter machen.

Die Zahl der Hausärzte in Deutschland nimmt in besorgniserregendem Tempo ab. Tausende haben in den letzten Jahren bereits schließen müssen. Die Gründe dafür sind allzu oft die steigenden Kosten für den Betrieb einer Arztpraxis, eine unzureichende Vergütung und der Mangel an qualifiziertem Personal.

Das neue Gesetz aus der Feder von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich zum Ziel gesetzt, die Situation für Hausärzte und ihre Patienten zu verbessern.

Neues Gesetz „zur Stärkung der Gesundheitsversorgung“
Mit dem „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune“ wird mit Wirkung vom 1. März das Budgetierungssystem abgeschafft. Bisher wurden die Ärzte nur für eine bestimmte Anzahl von Kassenpatienten bezahlt: Nur so viele Behandlungen wurden bezahlt, darüber hinausgehende Behandlungen wurden nur teilweise oder gar nicht bezahlt. Das hatte zur Folge, dass Kassenpatienten oft nur schwer einen Termin bekamen oder lange warten mussten.

Abschaffung der Honorar-Obergrenze
Die Abschaffung der Honorar-Obergrenze für Hausärzte soll Praxen ermutigen, mehr Kassenpatienten aufzunehmen, mehr Behandlungen durchzuführen und ihnen ermöglichen, ihre Kosten voll abzurechnen.

Außerdem wird mit dem neuen Gesetz eine neue Vorhaltepauschale eingeführt, die Ärzte dazu verpflichtet, Haus- und Pflegeheimbesuche anzubieten. Hierfür erhalten sie eine Zusatzvergütung. Durch solche Anreize soll der Beruf des Hausarztes attraktiver gemacht werden.

Rezepte ändern sich
Eine zweite wichtige Änderung, die das Gesetz mit sich bringt, betrifft Rezepte: Während chronisch kranke Patienten bisher vierteljährlich zum Arzt gehen mussten, um sich ein neues Rezept für ihre regelmäßigen Medikamente ausstellen zu lassen, wird es künftig möglich sein, ein Jahresrezept zu erhalten, wodurch mehr Termine frei werden und der Verwaltungsaufwand sinken soll.

Verbesserung für Kassenpatienten und Hausärzte?
Das neue Gesetz wird insgesamt begrüßt: Vincent Jörres, Sprecher des Hausärzteverbands, nennt es „einen Schritt in die richtige Richtung“. Ob sich das neue Gesetz so durchsetzen wird, wie es beabsichtigt ist, bleibt jedoch abzuwarten, ebenso wie die Frage, ob es zu weiteren spürbaren Erhöhungen der Krankenkassenbeiträge führen wird.

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Kai Degner