Wladimir Putin will den Krieg beenden – Selenskyj unzufrieden

Wolodymyr Selenskyj ist unglücklich, obwohl Wladimir Putin den Krieg beenden will. Der Grund überrascht: Es geht um ein Treffen zwischen Selenskyj und Donald Trump, bei dem letzterer die Lieferungen von Marschflugkörpern erneut nicht zusagen wollte. Stattdessen bestand Trump darauf, dass Putin an einer Lösung interessiert sei.

Bereits zum dritten Mal war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem US-Kollegen Donald Trump im Weißen Haus eingeladen. Statt wie angedacht über US-Lieferungen von Marschflugkörpern zu verhandeln, sprach Trump aber wieder optimistisch von einem baldigen Kriegsende. Er hatte nur einen Tag zuvor mit Kreml-Herrscher Wladimir Putin telefoniert und einen Gipfel in Budapest in Ungarn angekündigt.

Angespanntes Aufeinandertreffen
Die „Washington Post“ beschreibt das zweistündige Treffen als „eher angespannt“. Trump betonte noch einmal den „großen Hass“ zwischen den Kriegsgegnern, zeigte sich aber optimistisch: „Wir werden es beenden!“ Er legte sich fast fest: „Putin will diesen Krieg beenden – sonst würde ich nicht so reden!“ Sich selbst nannte er einen „Vermittler-Präsident“.

„Brauchen diese Waffen selbst!“
Selenskyj bemühte sich um Diplomatie und gratulierte Trump zu seinem Nahost-Friedenserfolg. Der Republikaner erklärte jedoch, dass er zuerst lieber Frieden wolle, als Marschflugkörper zu liefern. Und er ergänzte auch noch: „Wir brauchen diese Waffen selbst!“ Der Tomahawk-Rückzieher scheint gleichzeitig ein Ultimatum an Moskau zu sein. Denn sollte dieser bei den Friedensverhandlungen nicht rasch einlenken, lägen nach der Lieferung plötzlich Moskau und 63 russische Militärstützpunkte im ukrainischen Feuerradius.

Treffen wieder ohne Selenskyj
Der US-Präsident betonte zudem, dass es in Ungarn wieder nur ein Zweier-Treffen zwischen ihm und Putin geben werde. Selenskyj solle sich aber „bereithalten“. Schließlich postete Trump nach dem Treffen auf seinem Haus-Kanal Truth Social auch noch: „Genug Blut ist vergossen worden, Grenzen werden durch Krieg und Mut definiert. Sie sollten dort aufhören, wo sie jetzt stehen.“

Hoffnung wieder zerstört
Damit ist wohl gemeint, dass sich Wladimir Putin mit den bisherigen Gebietsgewinnen zufriedengeben und die Ukraine sich mit den Verlusten abfinden soll. Das widerspricht seinen Äußerungen der letzten Tage, als er der Ukraine Hoffnung machte, sie auszurüsten, damit besetzte Gebiete zurückerobert werden können.

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Martin Beier