Wer nach dem Kauf von Backwaren Krabbeltiere in seinen Waren entdeckt, wird wahrscheinlich schaudern und umgehend die gekauften Artikel zum Laden oder Supermarkt zurückbringen, um eine Rückerstattung und Entschuldigung zu erhalten. Seit dieser Woche sind allerdings laut einem neuen EU-Gesetz Würmer und Insekten in Mehl, Brot und Kuchen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Mehlwürmer, Heuschrecken und Käfer sollen unser Mehl und unsere Grundnahrungsmittel nicht nur gesünder, sondern auch nachhaltiger machen.
Nachhaltige Proteinbomben
Während derartige Inhaltsstoffe in Deutschland und Europa verhältnismäßig neu sind, gehören Insekten in anderen Kontinenten, darunter Afrika und Asien, zum alltäglichen Speiseplan. Aus gutem Grund, denn die unappetitlich aussehenden Krabbeltiere sind vollgestopft mit lebensnotwendigen Proteinen, die Teigwaren auf natürliche Art und Weise bereichern können, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen. Da es genug von ihnen gibt, und die Insektenhaltung wenige natürliche Ressourcen in Anspruch nehmen, gilt der neue Zusatz auch als eine nachhaltige Lösung. Die Insekten werden vor der Zubereitung UV-behandelt und gemahlen, bevor sie in Pulverform unter herkömmlichem Mehl gemischt werden. Zu den Insekten, die bisher eine EU-Zulassung für den menschlichen Verzehr erhalten haben, gehören die getrocknete Larven des Mehlkäfers, (Tenebrio molitor), getrocknete oder gefrorene Wanderheuschrecke (Locusta migratoria), Hausgrille (Acheta domesticus) und Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus).
Kennzeichnungspflicht auch bei Insekten
Wem der Gedanke an Würmer und Insekten im Essen unerträglich erscheint, kann sich dennoch in Sicherheit wiegen, vorausgesetzt, dass man sich die Mühe macht, das Kleingedruckte auf der Packung zu lesen. Wie auch alle anderen Zutaten müssen die gemahlenen Tierchen auf dem Etikett zur Lebensmittel-Kennzeichnung angegeben werden. In Brot und Kuchen dürfen bis zu vier Gramm Mehlwurmpulver pro 100 Gramm Endprodukt enthalten sein. Außerdem wird das Insektenpulver bereits zu Milchprodukten wie Käse, Joghurt oder Milchshakes hinzugefügt. Dort beträgt der Höchstgehalt von Insektenpulver ein Gramm pro 100 Gramm des Nahrungsmittels. Zu den Herstellern, die bereits ihre Produkte mit Insektenpulver bereichern, gehören Müllermilch, Mars, Trolli und Mentos. Auch Restaurants und Bäckereien, die Waren mit Insektenpulver zum Verkauf anbieten, haben sich freiwillig dazu verpflichtet, ihre Kunden auf den neuen Zusatz aufmerksam zu machen.
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Das Ganze beweist mal wieder, dass die EU nicht FÜR Menschen ist, sondern GEGEN diese. Aber sie lässt sich VON den Menschen fürstlich bezahlen.
Früher kamen wir auch ohne Insekten aus.Die bestimmen einfach und wir müssen es tolerieren ( vornehm ausgedrückt)
Ich finde das auch nicht gut, mag kein Ungeziefer essen. Aber ich kann mich nun auch nicht künstlich darüber aufregen, man kann ja lesen, was drin ist. Das schadet übrigens generell nicht, mal auf die Zutatenlisten zu schauen. Da würde sich so mancher wundern.
LESEN HILFT!
Nur weil es nicht schadet, vorausgesetzt es besteht keine Allergie,muss ich es aber nicht essen.
Wenn sich die Menschheit nicht wie Kaninchen vermehren würde, und das ist noch das schönere Nagetier das mir dabei einfällt, wäre es nicht notwendig für unseren Kulturkreis diese Insekten zu essen.