Zug entgleist: Deutscher Bahnverkehr bricht nach Unglück zusammen

Nach einem Zugunglück gibt es massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr im ganzen Land. Auf der Strecke von Frankfurt nach Kassel geht nichts mehr, nachdem ein Güterzug in Nordhessen entgleist war.

Das Unglück ereignete sich am Abend des 12. Mai: In der Nähe von Borken in Nordhessen sprang ein Güterzug, bestehend aus mehreren Holztransportwaggons, teilweise aus den Schienen. Dabei entgleisten der Triebwagen und der erste Holztransportwaggon. Sie kippten zur Seite und kamen in instabiler Lage zum Stehen.

Bergung dauert an
Der Bahnverkehr in Hessen ist massiv beeinträchtigt: Die Strecke zwischen Frankfurt und Kassel musste in den Abendstunden gesperrt werden und ist noch immer nicht freigegeben worden. Laut Auskunft der Bahn könnte das auch noch länger so bleiben: Mit einem Ende der Bergungsarbeiten wird erst am Montagnachmittag gerechnet. Man benötigt einen Spezialkran, der inzwischen aus Norddeutschland eingetroffen ist.

Typische Ursachen dafür, dass ein Zug entgleist, sind technische Defekte, menschliches Versagen, überhöhte Geschwindigkeit und äußere Einwirkungen wie Hindernisse, Unwetter oder Unfälle.

Es kommt regelmäßig zu Unfällen, bei denen Stadtbahnen oder Züge entgleisen. Ende April traf es einen Güterzug vor dem Mainzer Hauptbahnhof. Dabei entstand ein Millionenschaden, der Reiseverkehr wurde jedoch nur geringfügig beeinträchtigt. 

Schwere Unglücke der Vergangenheit
Besonders tragisch ist es, wenn Menschen verletzt werden oder gar ums Leben kommen. Derartige Unfälle sind in Deutschland seltener, kommen aber auch immer wieder vor. Zuletzt im Februar 2000 in Brühl, wo ein Nachtzug mit überhöhter Geschwindigkeit in einer Weiche entgleiste und gegen eine Mauer prallte. Neun Menschen verloren ihr Leben.

Erinnerungen an Eschede
1990 überfuhr eine S-Bahn in Hessen ein Halt zeigendes Signal und kollidierte frontal mit einer entgegenkommenden S-Bahn. 17 Menschen starben, 145 wurden verletzt. Danach wurde das verbesserte Zugsicherungssystems PZB 90 eingeführt. Der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ereignete sich aber im Jahr 1998 in Eschede, als ein ICE 1 aufgrund eines Radbruchs bei 200 km/h entgleiste und gegen eine Brücke prallte. 101 Menschen kamen ums Leben, 105 wurden verletzt.

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Martin Beier