

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) lehnt die Einführung einer Zuckersteuer in Deutschland kategorisch ab. “Wir brauchen keine Zuckersteuer”, sagte er der “Rheinischen Post” (Dienstagsausgabe). “Steuererhöhungen stehen auch nicht im Koalitionsvertrag.”
Zugleich sagte der Minister, dass er kein Freund von Verboten sei. “Bei Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten haben wir eine freiwillige Reduktionsstrategie mit der Lebensmittelwirtschaft vereinbart, die wirkt.”
Hinsichtlich des Problems übergewichtiger Kinder sagte der Minister, viele Faktoren spielten dabei eine Rolle. “Zu wenig Bewegung, zu viele elektronische Medien können daran beispielsweise auch beteiligt sein.” Zusammen mit dem Gesundheits- und dem Familienministerium wolle sein Haus daher eine Kampagne starten, “damit deutlicher wird, dass gesunde Ernährung und Bewegung zusammenhängen. Dazu haben wir auf Ministerebene die ersten Gespräche geführt.”
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte zuvor eine Bundesratsinitiative zur Einführung einer Zuckersteuer angekündigt.
Widerstand kam auch bereits aus der Lebensmittelindustrie. Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie und des Lebensmittelverbands Deutschland, sagte der “Rheinischen Post”, dass es “bemerkenswert” sei, dass Günther es für den richtigen Zeitpunkt halte, kurz vor Weihnachten den Menschen mit einer neuen Steuer “die Lust auf Süßes zu versauern”.
Die Zuckersteuer sei “aus gutem Grund 1993 abgeschafft” worden. Vergleichbare Abgaben in Großbritannien und Dänemark hätten aus seiner Sicht keinen Erfolg gezeigt. “Vielleicht wäre es hilfreich, wenn die Landesregierung statt über die Ernährungswirtschaft endlich mit uns sprechen würde”, sagte er.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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Nun weiß ich wenigstens, dass es die durchaus sinnvolle Steuer schon 'mal gab in D.
Inwiefern freiwillige Reduzierung d.d. Lebensmittelindustrie wirkt, ist eher Herrn Rainers Geheimnis.
Desgl. die Behauptung, dass sie in anderen Ländern nichts bewirkt hat.
Und Schuld hat natürlich vor allem der bewegungsfaule Verbraucher!
Obwohl sich in Neu-fünfland vermutlich niemand die Mangelwirtschaft zurückwünscht, hat dort Deftiges nicht süß geschmeckt (sondern eben nur Süßes). Das wurde nach der Wende "dank" Lobby leider völlig anders.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Demokratie ist besser als jegliche Form von Diktatatur.
Und jeder bestimmt letztlich selbst, was er kauft und isst (sofern er sich's leisten kann).
Aber nur Appelle verändern oft nichts. Dazu bedarf's vor allem im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung eben mitunter auch der Reglementierung. Deshalb ist mir Herrn Günthers Meinung wesentlich lieber als die des Herrn Rainer und sämtlicher Zucker-Lobbyisten.
Diese Abehnung kann und will ich nicht verstehen.
Freiwillig geschieht in der Regel nichts.
Nur das Greifen nach dem Geldbeutel ist erfolgreich.
Die deutsche Politik kapiert einfach nichts und lernt auch nichts dazu.