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Hunderte Sexualstraftäter sind einfach untergetaucht

Um sich der Polizei zu entziehen, nutzten Hunderte gefährliche Sexualstraftäter eine Lücke im System aus. 729 Verbrecher sind es alleine in den Jahren zwischen 2019 und 2021.

Die Männer änderten legal ihre Namen und sind damit unauffindbar. Ein großes Problem in Großbritannien, wo Sexualstraftäter eigentlich alle registriert sein sollten. Nun wird an einem neuen Gesetz gearbeitet, um die Lücke zu schließen.

Die aktuelle britische Gesetzeslage besagt, dass alle im Register für Sexualstraftäter eingetragenen Menschen der Polizei persönliche Angaben machen müssen. Dazu gehören Namen und Aliasname ebenso wie die aktuelle Adresse und die Passdaten. Jedes Jahr müssen die Täter zu einer Polizeidienststelle gehen, der Meldepflicht nachkommen und die Behörden innerhalb von drei Tagen über jede Änderung informieren. Wer sich nicht daran hält, dem drohen fünf Jahre Haft. Polizeipräsidentin Michelle Skeer erklärte, dass zwar jeder seinen Namen ändern könne, diese zusätzlichen gesetzlichen Verpflichtungen jedoch genau überwacht würden.

Laut einer BBC-Recherche hielten sich Hunderte Sexualstraftäter allerdings nicht daran, änderten ihre Namen legal, gaben diese Änderung aber nicht bekannt. Die Täter sind damit vom Radar der Behörden verschwunden. Nur 1500 Menschen hätten über eine Namensänderung informiert. Dutzende Missbrauchsüberlebende wünschen sich nun eine Verschärfung des Gesetzes und fordern, dass Sexualstraftätern ihre Namen nicht mehr ändern dürfen, sobald sie in das Register aufgenommen wurden. Am Donnerstag wird das britische Unterhaus über die Einführung des Gesetzes beraten. 

“Das System funktioniert nicht”
“Das derzeitige Benachrichtigungssystem funktioniert offensichtlich nicht”, sagte die Abgeordnete Sarah Champion. “Das schiere Ausmaß der Verstöße und des Verschwindens von Sexualstraftätern ist ein Skandal, von dem die Öffentlichkeit aber nichts weiß.” Sie kritisierte zudem, dass Verurteilte mithilfe neuer Dokumente sogar Jobs erhalten können, bei denen sie mit Kindern zu tun haben. Die Täter sollten nicht die Möglichkeit bekommen, den Behörden und ihrer Vergangenheit zu entfliehen, sagte sie weiter. Champion arbeitet für den nordenglischen Wahlkreis Rotherham – dort wurden zwischen 1997 und 2013 mindestens 1400 Kinder sexuell missbraucht.

Kommentare anzeigen

  • warum sind eigentlich die meisten " nachrichten " auf dem bildzeitung niveau?

  • @ Anonymous: Die Nachrichten sind auf dem Niveau der weitverbreiteten Zeitung damit der Text vom Durchschnittsleser verstanden wird. Wäre der Text in der Höhe von "Welt" oder "Frankfurter Allgemeine", verständen Viele den Inhalt nicht. Also: KISS = keep it simple and stupid.

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Martin Beier