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Tausende Bürger sterben nach Einnahme eines beliebten Medikamentes

Deutschlands Ärzte verschreiben es millionenfach. Nun stellt sich heraus, dass bereits Tausende Menschen nach der Einnahme des Schmerzmittels Pregabalin gestorben sind.

Das hat die Zeitung Sunday Times gerade enthüllt, nachdem sich in Großbritannien die Fälle häufen. 3400 Personen sollen bereits den Tod gefunden haben. Sind auch deutsche Bürger in Lebensgefahr?

RTL.de sprach mit dem Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht über die Tabletten. Er geht in Deutschland aktuell von rund vier Millionen Verschreibungen pro Jahr aus. Somit gehört Pregabalin zu den Top 30 der am häufigsten verschriebenen Medikamente. Ursprünglich vor 20 Jahren als Krampflöser bei Epilepsie zugelassen, stellt man später fest, dass es auch gegen Angstzustände sowie neuropathische Schmerzen wirkt. Letztere hat man, wenn Nervenschäden eingetreten sind, etwa bei Herpesinfektionen, Gürtelrose oder Diabetes.

„Damals war es ein Nischenmedikament“, sagt Dr. Specht ein. Das habe sich mittlerweile aber drastisch geändert.  

Bei neuropathischen Schmerzen leidet der Patient dauerhaft. „Die Nerven feuern ständig, und somit sind die Schmerzen ständig da“, sagt Specht. „Und über Schmerzen klagen sehr viele Menschen.“ Viele wollen dann eine schnelle Lösung für ein kompliziertes Problem. „Kein Schmerzmedikament ist auf Dauer geeignet“, sagt der Mediziner. „Gerade beim neuropathischen Schmerz haben Ärzte man nicht viel Auswahl in der Medikation.“

Die Warnung vor einer zu großzügigen Verschreibung von Pregabalin ist nicht neu. Forscher der Uni Marburg mahnten schon im Jahr 2019. „Offenbar werden die Medikamente häufig bei allgemeinen chronischen Schmerzen verschrieben, unabhängig davon, ob eine neuropathische Diagnose vorliegt“, kritisierte Medizinerin Dr. Annika Viniol, Leitautorin der Marburger Studie, damals.

Das Medikament ist nicht ohne – gängige Nebenwirkungen sind etwa Benommenheit und geistige Beeinträchtigung, Sehstörungen, Herzinsuffizienz, Nierenversagen sowie Selbstmordgedanken. „Gerade die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten halte ich für sehr gefährlich“, sagt Specht. Er schätzt Pregabalin alleine als nicht übermäßig gefährlich ein, doch oft werde es mit anderen Stoffen kombiniert, auch mit harten Drogen. Diese teils wilden Kombinationen seien dann die wahre Gefahr. Zudem kann das Medikament abhängig machen.

Das Mittel zu verbieten, sei aber keine Lösung, da es zu wenig gute Alternativen gibt. „Bei der großen Menge der Verordnungen ist für mich überhaupt nicht verwunderlich, dass es zu Todesfällen kommt.“ Sprecht glaube aber durchaus, dass Pregabalin zu leichtfertig verschrieben wird.

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  • Was für ein Blödsinn " BELIEBTES MEDIKAMENT" ich nehme ein Medikament NICHT weil es beliebt ist und vielleicht noch einen Geschmack hat.Mein Medikament muss ich nehmen weil es meinen Allgemeinzustand verbessert und meiner Gesundheit förderlich ist. Vielleicht fehlt der Zusatz und fragen SIE ihre Ärztin nicht bloß den ARTZ oder Apotheker. Mit diesem Beitrag werden die Ärzte und Apotheker als unfähige Berater hingestellt, ich bin mir sicher das die mehr Wissen über die Medikamente haben als der Schreiber hier.

  • Lieber Hari, kaum jemand "MUSS" tatsächlich Medikamente nehmen, um seinen Allgemeinzustand oder seine Gesundheit zu verbessern. Ärzte und Apotheker sind Händler - und jene verkaufen Ware. Gesunde Menschen sind der Tod dieses Geschäftes. Wer dies begreift, hat den ersten Schritt zur persönlichen Gesundheit getan.

  • Anonymous ich kenne einen Fall da ist der Patient von der Schippe gehopst ,weil ER auf die Homöopathie gesetzt hat und die Schulmedizin hat dann wieder die Lebensgeister geweckt. Wenn SIE KERNGESUND sind schön das können Viele Menschen nicht unbedingt behaupten schon garnicht im etwas fortgeschrittenen Alter. Ansonsten gebe ich Ihnen Recht es ist ein Geschäft mit der Gesundheit.

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Martin Beier